Gewinnmargen vergleichbar denen des Drogenhandels: Lebensmittelfälschungen und -verfälschungen sind so lukrativ, die globalen Lieferketten so unübersichtlich und die Fälscher so raffiniert, dass trotz internationaler Kontrollen und Kooperationen der Lebensmittelbetrug noch nicht unter Kontrolle gebracht werden konnte.
In Werkstätten und Labors wird gemischt, verdünnt und gefärbt. Die Fälschungen sind so raffiniert, dass ihre Echtheit oft nur durch wissenschaftliche Tests verifiziert werden kann.
Lebensmittelbetrugsbanden machen Milliardenumsätze mit ihrem beliebtesten gefälschten Produkt – Olivenöl. Auch die Umbenennung konventioneller Lebensmittel in Bio-Lebensmittel oder die „Umbenennung“ von Fischarten ist äußerst gewinnbringend. Laut Wissenschaftlern des deutschen Forschungsinstituts Senckenberg entspricht jeder zehnte Fisch nicht dem auf seiner Verpackung deklarierten Namen.

Die Stillleben Fotografie Serie ‹Faux gras› untersucht typische Methoden und ‚Zutaten‘ verschiedener gefälschter Lebensmittel, die in dieser oder ähnlicher Zusammensetzung in den letzten Jahren auf dem europäischen Markt aufgetaucht sind.

Jedes Stillleben konzentriert sich auf seine jeweiligen Zutaten in einer steril-sauberen Bildsprache. Die Fotos spielen mit dem zeitgenössischen Bild, das wir von Food-Fotografie, Wissenschaftsfotografie und zeitgenössischen Stillleben haben. Die Fotoreihe verdeutlicht, wie Lebensmittelverfälschung und Lebensmittelbetrug nicht nur Non-Food-„Zutaten“ ohne unser Wissen auf unsere Teller bringen, sondern auch, wie diese unsere Gesundheit bedrohen.

Die Stillleben Fotografie Reihe ist im redaktionellen Kontext produziert und in deutschen Magazinen veröffentlicht worden.